Der September ging mit Vollkaracho los und der Urlaub scheint unendlich weit in der Vergangenheit zu liegen. Die ganze Woche fleißig illustriert und konzipiert, während mir meine liebste Jahreszeit durch´s Fenster winkt und ruft: „Komm raus und lass die Seele auch mal wieder baumeln.“
Aber der Puls will es anders und purzelbaumt mich durch den Tag. Ich treffe neue Leute, plane neue Dinge, frage mich selber immer wieder „ist das gut oder kann das weg?“ und sehe mich dann zwischendurch auch mal mit schlechter Laune in die Herbstsonne blinzeln.
Ein kurzer Abstecher ins Atelier – ich schließe die Tür auf und ein Lächeln huscht über mein Gesicht. Das Glück in Tuben lächelt zurück. Der Duft des waschateliers ist unverkennbar und plötzlich wird mir klar: Heike, bei allem Erfolg – du musst wieder in der Farbe rühren und die Filzstifte auch mal zur Seite legen.
Und noch ehe die Ateliertür wieder zugeschlossen ist, wird der Spätherbst gedanklich schon für´s Malen reserviert. Vielleicht sollte ich mehr auf meinen Puls hören.
Als abends alles schläft, kommt der Aquarellkasten zum Einsatz – Ersatzbefriedigung, sozusagen.
Eure Heike aus der Nacht