Streifzüge #01

FrühlingsanalgenMittags geht es durch´s Viertel südliche Au/Untergiesing. Einmal das Hirn durchpusten, die Augen etwas spazieren führen und den Gedanken nachhängen und die Umgebung erkunden. Ich nehm Euch heute mal mit…

Aus dem Atelier hinaus, die lebhafte und laute Straße nimmt mich in Empfang. Dann vorbei an dem kleinen intalienischen Eckcafé, in dem es diese fiesen Nougatcroissants gibt. Ich biege schnell rechts ab, die Stille der kleinen Straßen verschluckt mich förmlich. Hier gibt es alte und neue Fassaden, schöne und hässliche und wirklich hässliche. Die wirklich hässlichen sind fast immer die neuen. Hinterhöfe werden saniert, Architektenbüros ziehen ein – den Menschen im Viertel gefällt das nicht so. Jetzt werden die Mieten noch teurer. Hie und da sieht man noch kleine Läden, deren schäbige Eingangstüren inzwischen versiegelt wurden. Schade eigentlich.

Den Thailänder um die Ecke in der Sommerstraße haben M. und ich ja schon ausprobiert. Wird wiederholt – aber heute lass ich ihn links liegen.

huiHinten am Platzl geht es in die Frühlingsanlagen. Viel Grün und viel Frühling, obwohl ja schon Herbst ist. Vorsichtig in den Isarauen über den Radlsweg gehüpft (hier wird man leicht über den Haufen gefahren) und hinunter zum Fluss –  dann ein Stückchen weiter bis zum Rosengarten. Zwischen den Rabatten hat man sich niedergelassen. Ältere Herren im Unterhemd, die Nase zur Sonne gereckt. Mütter mit schlafenden Kindern in den Kinderwägen, die Nasen ins Handy gereckt.

Ich gehe vorbei am Acker für Selbstanbauer und hinaus Richtung Straße, ein Stückchen am Freibad vorbei und rüber zum Bäcker.

 

Auf dem Rückweg durch die kleinen Straßen zurück, komme ich an einem Lädchen vorbei, deren Fensterbänke voll sind mit Blumenkästen. Dazwischen steht eine kleine bunte Bank. Ein Rastplatz in all der Hektik der Großstadt.

Zurück Richtung Atelier, komme ich am Ubahn-Abgang vorbei. Hier hat jemand kurzerhand seine Schuhe zwischen Rolltreppe und Zeitungskasten stehen gelassen. Vielleicht liegt er jetzt mit Zeitung in der Sonne und reckt die nackten Haxen in den blauen Himmel. Ich muss kurz grinsen und hol meinen Schlüssel aus der Tasche.

Jetzt erst mal wieder zurück an die Arbeit. Bis zum nächsten Streifzug.

Eure Heike aus dem [wa]schatelier

 

1 comment
  1. In München haben die Oktopus nur 5 Arme. Müsste auf dem Pflaster nicht ein Maßkrug gesprüht werden?

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