Der Koffer ist schon gepackt als ich mich morgens um 6 aus dem Bett schäle. Heute geht es zum ersten Graphic Recorder Branchentreffen in Deutschland. Ich bin dabei!
Der Münchner Hauptbahnhof spuckt mir seine Geräusche und Gerüche unvermittelt entgegen als ich am Gleis angelangt bin. Ich blicke hinaus aus dem Bahnhof, den Schienen entlang und freue mich, dass ich heute nach Köln reisen darf.
Die Zugfahrt mit M. wird sehr kurzweilig. Wir rätseln über ein Wort aus einer Zeitschrift, das wir nicht kennen und lachen uns dabei weg. Wer weiß schon, was „verstäupen“ ist. Hoffentlich müssen wir das nicht demnächst visualisieren.
Einige Stunden später, Köln begrüßt uns zunächst mit einem kleinen – kurz darauf dann mit einem großen Hallo. In einer bezaubernden Location treffen wir auf die anderen 26 Graphic Recorder aus ganz Deutschland. Österreich wird kurzerhand zum 17. Bundesland anektiert, denn zwei Kollegen aus Austria sind auch mit von der Partie. Bei Kaffee und Erdbeerkuchen entwickeln sich die ersten Gespräche. Läuft!
Der Vortrag von Dr. Joachim Baum, Professor für Kommunikationswissenschaften an der Hochschule Osnabrück, lockt uns alle ein bisschen aus der Reserve.
„Was wollt Ihr eigentlich alle hier?“
„Wir diskutieren hier auch über Eure Wahrhaftigkeit!“
„Was könnt Ihr wirklich?“
Wir stürzen uns in den Diskurs darüber wie wir unsere berufliche Zukunft gemeinsam gestalten können. Ob es dabei um einzuhaltende Qualitätsstandards geht oder aber viel mehr um eine selbstbewusstere Kundenberatung und -betreuung, das wird sich noch zeigen.
Als uns abends die Köpfe qualmen und uns der Hunger drückt, geht es gemeinsam ins Lokal „Ludwig im Museum“. Während des Spaziergangs dort hin, vertiefen wir unsere Gespräche. Ein Hauch von „magic“ liegt in der Luft 😉
Tag 2 in Köln startet Heike-freundlich um 10 Uhr im CoLab. In der großen Runde fassen wir Erarbeitetes vom Vortag zusammen, sammeln Themen für kommende Arbeitsgruppen und tauschen Emailadressen aus. Schließlich findet sich auch ein Gruppenname (wie er entstand, würde hier zu weit führen): w28 – und die 28 – klar- steht für alle 28 anwesenden Graphic Recorder.
1 1/2 Tage verbringe ich in Köln. Mit Menschen, die ich bislang nie gesehen hatte (danke M., dass Du mich verlinkt hast). Wir wollen vernetzter arbeiten in der Zukunft und Erfahrungen und Wissen mit einander teilen. Ein hehres Ziel, aber ein umsetzbares Vorhaben.
Ich fühle mich schon sehr beheimatet in dieser Gruppe von 28 wunderbaren Illustratoren, Visualisierern, Querdenkern und Stifte schwingenden Profizuhörern.
Hamburg 2017 kann kommen – ich bin gerne dabei und möchte Unterstützung anbieten, wo ich kann.
In diesem Sinne ein großes Dankeschön an die Organisatoren Kik, Kirsten und Andreas.
Eure Heike aus dem [wa]schatelier