Vor drei Jahren – als ich das Atelier frisch angemietet hatte, aber noch keine Aufträge zu verzeichnen, fuhr ich jeden Tag morgens hin und arbeitete bis mittags. Dann wollte ich wieder zu Hause sein, wenn meine Tochter von der Schule kam. Mein Atelierbuch füllte sich sehr regelmäßig mit Einträgen und nach und nach bekam ich einen richtigen Arbeitsrhythmus. Das Atelier war mein Zufluchtsort, mein Büro, meine Heimat geworden. Es mahnte mich zur Disziplin.
Heute ist es so, dass sich meine Arbeit ins Homeoffice verlagert hat oder direkt vor Ort beim Kunden stattfindet. An manchen Tagen arbeite ich von morgens bis abends und auch noch am Wochenende. Weil mir die Arbeit Spaß macht, vergesse ich ab und an alles um mich herum. Das muss anders werden.
Heute ist das Atelier für mich noch immer Heimat, aber eher für eine kurze Auszeit vom Beruf. Seit B. mit ins Atelier eingezogen ist, kann ich durchatmen, mich auf Kollegenaustausch freuen und mich in der kreativen Arbeit (ohne vordergründigen Zweck) wieder fallen lassen. Das ist unheimlich viel Wert.
Ich hoffe, Ihr habt auch so einen Ort, an dem Ihr durchatmen und Euch fallen lassen könnt. Also, Pausen nicht vergessen und auch ab und zu mal was tun, was auf den ersten Blick lediglich wie la dolce far niente aussieht…
Eure Heike aus dem [wa}schatelier