Auf der Suche nach der Langsamkeit

Ich werde des öfteren danach gefragt, wie ich mir das Leben als Freiberufler zwischen Arbeit und Familie am besten einteile. Wie ich es schaffe, die Balance zu halten, auf mich zu achten, die Geschwindigkeit raus zu nehmen und in stressigen Zeiten den Kopf nicht zu verlieren. Hier kommen meine 7 ultimativen Tipps … oder zumindest: ein Annäherungsversuch.

Zum Thema Work-Life-Balance hatte ich schon mal einen Blogpost geschrieben, aber das Thema treibt mich seit jeher um und einige, die dem waschatelier auf Instagram schon eine Weile folgen, werden sicherlich bemerkt haben, dass es der Häsin nicht immer gelingt, so richtig zu entspannen. Warum fühlt sich manchmal alles zu schnell und zu hektisch an, der Kopf quillt dann über vor lauter Dingen, an die man denken muss, der Terminkalender hat keinen einzigen leeren Tag mehr. Man möchte sich dann nur noch verkriechen, auf dem Sofa abhängen mit ner Tüte Chips und den Fernseher von Freitag Abend bis Sonntag Morgen einfach laufen lassen.

Aber besser fühlt man sich dann auch nicht. Was tun? Mir helfen diese sieben Erste-Hilfe-Maßnahmen, die ich gerne an Euch weitergebe.

  • Mein Kalender – mein Freund

In regelmäßigen Abständen setze ich mir geblockte Zeiten in meinen Handykalender. Die markiere ich dann rot, und in dieser Zeit nehme ich weder Aufträge an, vereinbare keine Arzttermine und treffe mich nicht mit Freunden. Es kann natürlich sein, dass ich in diesen geblockten Zeiten dennoch arbeite, aber Geschäftsreisen sind tabu. Diese geblockten Zeiten verschaffen mir Ruhe, um bereits existierende und begonnene Aufträge in einem angenehmen Tempo, profund und mit Muße zu Ende zu bringen, oder sie verschaffen mir einfach Zeit und Raum für ein Date mit mir selbst. Klingt simpel, hilft aber ungemein.

  • Mittagspausen

Isar.jpgFrüher – im Angestelltenverhältnis – dachte ich immer, es sei gut, die Mittagspause zu verkürzen, um schneller nach Hause zu kommen. Klar, als die Kinder noch klein waren und man sich an die Abholzeiten der Kita halten musste, war das sicherlich kein schlechter  Gedanke. Aber später stellte ich fest, dass ich dieses „kurz mal eben Mittag machen“ beibehielt. Und was soll ich sagen…das ist einfach Scheiße. Mittlerweile nutze ich jeden Tag, um eine anständige Mittagspause zu machen. Das neue Atelier in der schönen Gegend an der Isar hilft dabei. Das kreative Umfeld auch. So gehe ich entweder mit einer lieben Kollegin zusammen lunchen, oder aber ich hol mir was auf die Hand und hänge einen ausgiebigen Spaziergang hinten dran. Diese Pausen sind notwendig, um den Kopf frei zu bekommen und sich selbst etwas Gutes zu tun: Essen – frische Luft – Bewegung.

  • No social media

Seit einiger Zeit schalte ich am Wochenende meine Social Media Kanäle ab. Ich schaue dann weder auf Facebook, noch auf Instagram oder Linkedin. Anfangs fiel mir das schwer, aber zunehmend genieße ich diese Zeit. Es gab Zeiten, da habe ich mich schlecht gefühlt, wenn ich auf Instagram beispielsweise gesehen habe, wie scheinbar erfolgreich andere sind. Diese Flut an schönen Bildern macht einfach was mit einem. Mittlerweile kann ich das gut von weitem beobachten, ohne mich davon gefangen nehmen zu lassen. Am Wochenende davon die Finger zu lassen hat jedenfalls dazu beigetragen, sich besser zu fühlen und sich auf die wirklich wahren Dinge im Leben zurück zu besinnen.

  • Freunde treffen

Im letzten Jahr habe ich sehr viel gearbeitet. Es hat mir so viel Spaß gemacht. Und ich habe dabei unwahrscheinlich viele neue Leute kennen gelernt und viele liebe Kolleginnen getroffen, die inzwischen zu Freunden geworden sind. Aber meine Freundinnen und Freunde zu Hause habe ich nicht mehr getroffen. Einfach keine Zeit gehabt. Was ja Quatsch ist, denn für Menschen und Dinge, die einem wichtig sind, kann man sich die Zeit nehmen. Und das mache ich jetzt wieder. Ein Kaffeeklatsch mit ein paar Ladies oder ein Spaziergang mit meiner besten Freundin. Es muss ja nicht lange sein, aber sich treffen, austauschen – einfach mal wiedersehen, das ist so schön und lässt die Zeit ein bisschen zum Stillstand kommen.

  • Schlafen

Klingt langweilig? Finde ich gar nicht. Wenn ich erschöpft bin, brauche ich Schlaf. Und den gönn ich mir dann auch. Ich geh früh ins Bett, lese noch ne Runde und gönn mir, mal richtig lange zu schlafen. Es gibt ja Menschen, die sagen:

„Schlafen kann ich noch, wenn ich tot bin!“

Finde ich totalen Blödsinn, denn wenn ich tot bin, schlafe ich nicht. Denjenigen möchte ich mal sehen, wenn ich von den Toten plötzlich wieder aufwache. Ein erholsamer Schlaf kann mir so viel Power geben, das nutze ich. Manchmal auch bei einem kleinen Powernap, wenn ich merke, dass ich den Tag sonst einfach nicht packe.

  • Och nö du

Öfter nein sagen. Zu Verpflichtungen, zu Dingen, auf die ich keine Lust habe, zu Menschen, die mich runterziehen, oder meine Kraft nur anzapfen wollen. Da hab ich keinen Bock mehr drauf. Das hör ich auf meinen Bauch. Wenn der sagt: Lass es lieber, dann lass ich es lieber. Kann ich zwar auch nicht immer, aber immer öfter. Gerade habe ich wieder mal ja zu etwas gesagt, was mir jetzt im Magen liegt. Ich hoffe, ich hab das Neinsagen demnächst etwas besser im Griff.

  • Bei mir bleiben

Heike Haas_Italy_bFrüher, wenn ich unsicher war vor einer Situation, hat meine Mama immer gesagt: „Heike, bleib einfach ganz bei dir!“ Lange habe ich  gar nicht so recht verstanden, was das bedeutet. Aber heute weiß ich es. Wenn alle nach links gehen und du denkst, rechts ist aber besser, dann geh nach rechts. Auch, wenn es sich vielleicht komisch anfühlt im ersten Moment, weil man das Gefühl hat, man ist falsch in seinem Denken und Handeln. Später wird man bemerken, dass es die einzig wahre Entscheidung für einen war. Wenn plötzlich alle einen Shop für Sukkulenten aufmachen wollen, du aber total auf Gummibäume abfährst, dann steh dazu und bleib dir treu! Dir und den Gummibäumen.

Das waren meine Best Seven. Hast du auch noch ein paar Tipps, wie man die Zeit etwas anhalten kann, um dafür zu sorgen, dass der Alltag und der Stress einen nicht überholt? Dann immer her damit in die Kommentare. Ich bin gespannt…

Eure Heike aus dem [wa]schatelier

2 comments
  1. Sehr schöne Tipps die ich mal ausprobieren sollte vor allem dieses No Social Media Wochenende

    Was mir sehr hilft und schon viel verändert hat, MICH verändert hat, ist meditieren. Jeden (fast jeden) Morgen nehme ich mir 10 Minuten und lass mich von Headspace (Achtung Werbung) durch ein paar entspannte Minuten führen.
    Ich kann es nur empfehlen.

    Achja und natürlich wie Du Dir denken kannst mein Glücksgedoodle. Einfach abends noch mal den Tag reflektieren und die schönen Momente herauspicken. Das wertet selbst den miesesten Tag nochmal ordentlich auf, zeigt auch was man alles geschafft hat, obwohl es einem nicht bewusst war UND es lässt einen positiv ins Bett gehen.

    LG Caro

    1. Liebe Caro, Headspace hab ich auch ausprobiert…wohl nicht konsequent genug. Vllt probier ichs mal mit dem Glücksgedoodle 🙂 Auf jeden Fall ist Nein sagen das wirksamste Mittel. LG Heike

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