Colbitz

Malreise nach Colbitz. Mit meiner Schwester – seit Jahren der erste Urlaub nur zu zweit. Das Auto ist ja eigentlich groß und hat auch einen großen Kofferraum. Aber wir müssen doch umschichten.
Und los, auf die Autobahn.
Es ist Sonntag und die Straßen wie leergefegt. Sind gestern schon alle los – über’n Brenner.
Wir nehmen die andere Richtung. Raus aus Bayern – hoch und rechts. Irgendwann dann über die Brücke der Deutschen Einheit in den schönen Osten Deutschlands. „Richtung Berlin und dann links abbiegen“, sagt B. Zwischendurch Pause.

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Mein Mann hat uns Limonade in kleinen Fläschchen mit auf den Weg gegeben. Wenn mich jemand fragen würde, was für mich Romantik ist, würde ich antworten: „Dass mein Mann mir Limonade in kleinen Fläschchen kauft.“

In Thüringen sieht die Landschaft ein bisschen toskanisch aus. In der Ferne sieht man kleine runde Baumkronen in Alleen Spalier stehen. Ich denke an meine Tochter, die gerade Urlaub in Italien macht.

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100 km vor Colbitz werde ich so müde, dass wir irgendwo Halt machen für ein kurzes Pauernickerchen. Ein Parkplatz, an dem wir vorbeifahren heißt: Alter Postweg. Mit WC.

Wieder weiter. Und nachdem wir irgendwann links abgebogen sind, geht es geradewegs auf der Wolmirstedterstraße nach Colbitz. Die Dame am Hotelempfang ist freundlich.

„Waren 2 Übernachtungen?“
„Nein, bis Donnerstag.“
„Wat wollt ihr denn so lange hier?“
„Malen bei Conny.“
Wir grinsen.
Nach kurzer Zimmerbesichtigung, ein Abstecher zum Atelier rüber. Einmal durch die Scheiben lugen und alles live sehen, was man bisher nur vom Blog kennt.
Dann sitzen B. und ich auf der Bank am Platz und schwitzen. Die Sonne scheint hier heißer als in Bayern. Die bunten Bänder hoch oben am Maibaumkranz flattern im warmen Wind.

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Abendessen in Mose. Auf dem Ortsschild gegenüber hat jemand zwei Punkte auf das O gemacht. Der Absacker rinnt schnell die Kehle hinab. Wir sind fertig für heute. Lesen und schlafen steht noch auf dem Programm. Das kriegen wir hin. Morgen fit sein für die Kunst.

Veröffentlicht mit Fotos von waschatelier©

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  1. […] unvergessliche Zeit. Wer die Tage in Colbitz und dem damit verbundenen Gefühl nachspüren will, kann gerne den Reisebericht lesen.   Was ich lernte? Ich lernte, dass man manche Dinge wirklich einfach machen muss. Ich lernte, dass […]

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