Wir sind seit einer Woche aus dem Urlaub zurück, und ich tauche langsam wieder aus meiner Sommerpause hoch. Stecke meine Nase an die Luft, in den Trubel und in die Planung neuer Projekte. Ich hätte dieses Jahr noch mehr Zeit gebraucht, um Kraft zu tanken. Aber diesen Gedanken will ich vor all jenen, die in NRW und sonstwo noch immer Schlamm schaufeln nicht weiter vertiefen.
Für mich hat das Jahr normalerweise zwei natürliche Zäsuren. Die eine markieren die Weihnachtsferien und der Jahreswechsel. Die zweite Zäsur ist jedes Jahr die Sommerpause. Dann schaufele ich mir alles frei, arbeite Projekte ab, um mit möglichst leerem Kopf und vollem Bankkonto ein paar Wochen (idealerweise) an der Sonne verbringen zu können. In dieser Zeit verbringe ich nicht nur Zeit mit der Familie und Freunden, sondern auch mit mir selbst. Und es reifen Ideen und einfache Gedanken zu neuen Vorhaben heran. In diesem Jahr ist das anders gewesen.
Ich habe viel in die Wellen gestarrt, die Wolken beobachtet und dem Wind quasi beim Wehen zugesehen. Aber einen klaren Gedanken fassen konnte ich ebenso wenig, wie ein oder fünf (wie sonst) Bücher lesen. Vielleicht lag es daran, dass die zwei Coronajahre mir doch mehr zugesetzt haben, als ich wahrhaben wollte. Vielleicht ist es aber auch diese unterschwellige Trauer seit April diesen Jahres, die mich begleitet, seit meine liebste Tante ganz plötzlich gestorben ist.
Noch vor dem Urlaub habe ich aber einen sehr klaren Entschluss gefasst, den ich heute mit euch teilen möchte, weil ich denke, dass es wichtig ist, auch solche Momente zu teilen. In so manchem Post hatte ich ja schon angekündigt, dass ich mit einer Freundin zusammen ein drittes Buchprojekt starte. Wir hatten auch schon Textmaterial, Hirnschmalz und Stunden hineingesteckt. Aber – ihr ahnt es schon – für mich ging das ab einem bestimmten Punkt nicht mehr. Wenn ich ein Buch schreibe, muss ich das künftig wohl alleine machen, wie bisher. Das war so mein learning. Jedenfalls habe ich meinen Part in dem Buchprojekt abgegeben und mich zurück gezogen (nur vom Projekt, nicht von der lieben Freundin). Diese Entscheidung reifte noch vor dem Urlaub in mir heran, und ich bin unendlich froh, dass ich einen Strich unter die Sache machen konnte. Ich habe neue Energien freigesetzt durch diese Absage und klare Ansage und bin mir selbst sehr dankbar für diese Klarheit.
Mein Motto, das ich mir Anfang des Jahres gesteckt hatte, war ja das Thema Fokus. Ich konnte das nicht immer so leben wie ich es wollte. Aber mit der Absage des Buchprojektes bin ich meinem eigenen Fokus wieder etwas näher gekommen. Will sagen: Manchmal ist ein Rückschritt eben auch ein Schritt nach vorne. So fühlt es sich jedenfalls an.
Ich plane derzeit meinen Herbst, ein paar Workshoptermine werden demnächst online gehen. Die neuen Termine, neues Infos aus der Community und alles rund um die Serie 35 erfahrt Ihr wie immer über meinen Newsletter.
Ich wünsche allseits gutes Auftauchen aus Urlaubsgefilden, eine sanfte Dekompressionsphase und wenig Hektik im September.
Bleibt gesund.
Eure Heike aus dem Atelier Haas