Mut #12

Heute gibt es mal wieder einen neuen Mut-Blogpost. Diesmal zum Thema: Improvisation.

Dazu möchte ich Euch eine kleine Geschichte aus meinen Anfängen erzählen, um Euch Mut zu machen. Denn manche Dinge kann man einfach nicht vorab wissen, die lernt man erst im Tun.

Eship_QEine Freundin hatte mich gepusht und mir geraten, mich an der Hochschule München zum Entrepreneurship Day anzumelden. Der Entrepreneurship-Day versammelt Start-ups in einer kleinen Ausstellung, man kann erste Geschäftskontakte knüpfen und seine Geschäftsidee präsentieren.

Ich war skeptisch, denn als Start-up hatte ich mich bis dato nicht gesehen. Außerdem: Wie stellt man einem Publikum das Thema Graphic Recording vor? Wie Ihr Euch denken könnt, wagte ich den Schritt, auf dem E-Day auszustellen und erwarb mir dadurch einen Kundenkontakt, der bis heute hält.

Ich besorgte mir also einen Tisch und eine Metaplanwand und zog mein Papier (das schlechte Papier) darauf auf. Der Ablauf des E-Days war so geplant, dass Besucher erst einmal herum wandern, um sich alle Aussteller anzusehen, um dann in einer 45 minütigen Vorlesung zu verschwinden. Mein Plan war, die Besucher in einer Umfrage danach zu befragen, was für sie Innovation sein. Ihre Antworten sollten sie mir auf eine Karteikarte (Vokabelkarteikarten meines Sohnes) schreiben und in das Glasgefäß (Blumenvase) auf meinem Tisch werfen. Wenn sie aus der Vorlesung kommen würden, hätte ich ihre Antwort bereits visualisiert.

Ich wusste null, ob das Konzept aufgehen würde. Damals blickten mich alle erst mal skeptisch an, Graphic Recording war noch nicht so bekannt. Aber, neugierig hatte ich sie doch gemacht und so füllte sich meine Vase…äh…mein Umfragegefäß mit Antworten.

Heike Eship (7)_QMein Poster war natürlich am Ende Kraut und Rüben, wenn ich es heute sehe, aber ich war super glücklich darüber, mich getraut zu haben und meine improvisierte Performance bei den Leuten ankam. Die Karten heftete ich am Ende an das Poster und in die Vase steckte ich meine Visitenkarten und Flyer.

Am Ende der Vorlesung schlenderten viele Besucher wieder vorbei, um zu sehen, was ich gezeichnet hatte und um –  im besten Fall – eine Visitenkarte mitzunehmen.

Ein Kontakt brachte mir zwei Jahre in Folge einen Graphic Recording Job auf einer Konferenz ein. Einer der Kunden für den ich vor Ort zeichnete, buchte mich anschließend mehrfach für meine Flipcharttrainings und letzte Woche für einen irren Auftrag: Die Illustration für das interne Unternehmensmagazin.

Warum ich das erzähle: Kennt Ihr das Gefühl, nicht zu wissen, wo man anfangen soll, wen man fragen soll, welche Expertise man selber haben sollte? Man macht sich Gedanken und lässt es am Ende bleiben. Dabei geht es oft nur darum, anzufangen, zu machen und dabei einfach sein Bestes geben.

Meine Learnings:

  • ein Konzept haben, ist das Wichtigste
  • sich selber klar darüber sein, was man möchte
  • Blumenvasen eignen sich wunderbar, nicht nur für Blumen
  • unperfekt starten ist besser als gar nicht
  • und mal wieder: redet über das, was Ihr macht

Flyer

Wer die ganze Mut-Serie auf meinem Blog lesen möchte, der startet am besten mit Mut Intro.

Ich freu mich über Eure Kommentare oder besucht mich mal auf instagram oder facebook.

Eure Heike aus dem [wa]schatelier

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