Eigentlich wollte ich diesen Blogpost pünktlich zum 1.April 2020 fertig haben, aber die virtuelle Feier mit den Kolleginnen hat länger gedauert, als ich dachte. Nun kommen die Gedanken zum waschatelier-Jubiläum also heute.
Am 1. April 2014 hat meine spannende Reise zu mir selber begonnen. Das klingt jetzt sehr spirituell, aber ich denke, es ist einfach so. Der 1.4.2014 war der erste Tag meiner Arbeitslosigkeit, nachdem ich meine Festanstellung gekündigt hatte. An diesen Tag kann ich mich noch genau erinnern. Es war so ein tolles, befreiendes Gefühl, die beruflichen Karten noch einmal neu zu mischen und von vorne zu beginnen.
Ein Jahr und viele Gespräche später, meldete ich mich selbstständig. Das waschatelier war geboren. Die ganze Geschichte kennen ja einige Leser*innen schon. Wer nicht, kann alles noch einmal nachlesen in der Mut-Serie, die hier beginnt >>
Und heute? Fünf Jahre später steht das Business Kopf, ebenso die Welt und mein Gefühlsleben auch. Corona hält die Welt in Atem und die wiederum hält den Atem an. Die Pandemie breitet sich aus, Bayern ruft als erstes Bundesland den Notstand aus und wir haben alle Ausgangssperre, Jobs und Aufträge brechen weg, Restaurants und Geschäfte müssen geschlossen bleiben, Homeoffice ist angesagt, und Familien hocken aufeinander. Wenigstens lässt das Wetter ab und an einen Spaziergang über das leere Feld zu.
Heute sitze ich in der Palastheimat, meinem Atelier, das ich im übrigen zum 1.4.2019 gemietet habe. Meister Lampe hat sein Homeoffice kurzerhand auch hierher verlagert, wir können uns glücklich schätzen, dass wir dem Lagerkoller daheim ab und an entkommen. Die Kids zu Hause sehen das sicherlich ebenso.
Es gibt unendlich viele Dinge, für die ich derzeit wirklich dankbar bin. Dafür nämlich, dass wir alle gesund sind und wir uns gut verstehen. Ich bin dankbar für das Dach über dem Kopf, dass ich jeden Tag satt zu Bett gehen kann und ich jemanden um mich habe, den ich umarmen und küssen darf. Ich bin dankbar dafür, dass mein Sohn mich durch die Gegend fährt und meine Tochter mir salziges Popcorn macht. Ich bin dankbar für die vielen freundlichen Menschen da draußen, die mir immer wieder Mut zu sprechen.
Mal sehen wo das waschatelier im nächsten Jahr steht. Wird es mich so noch geben? Ja, davon bin ich überzeugt. Ob ich die Palastheimat halten kann, hängt lediglich von wirtschaftlichen Parametern ab. Mal sehen, ob die Vermieter auf meine Bitten eingehen.
Jetzt schicke ich jedenfalls ein sehr motiviertes Danke an Euch da draußen. Danke für das Geleit bis hierher. Irgendwann schmeißen wir gemeinsam eine Party und feiern das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen.
Passt auf Euch auf, macht Euch ein paar schöne Gedanken und
bleibt gesund!
Eure Heike aus dem [wa]schatelier
P.S. Und kauft weiter Bücher!