Es ist gut, Menschen zu treffen
Als Illustratorin und Autorin arbeitet man ja sehr oft alleine vor sich hin. Man sitzt viel am Schreibtisch und zeichnet, schreibt, denkt, trinkt zu viel Kaffee und fragt sich, ob Absinth nicht manchmal das bessere Getränk wäre. Aber spätestens im Oktober, werden die müden Künstlerinnengeister wieder wach, denn dann ist Frankfurter Buchmesse. Ich bin dieses Jahr ohne groß Verlagstermine losgezogen, habe mich aber mit Kollegen verabredet und bin auf die Jagd gegangen nach meinen eigenen Büchern. Die beste Anlaufstelle auf der Buchmesse war wie immer der Stand der Illustratoren Organisation. Hier trifft man auf Gleichgesinnte, kann spannenden Vorträgen lauschen oder einfach einen Kaffee ziehen. Auf der Theke stand diesmal ein Körbchen mit Stickern, auf denen stand „Buch braucht Mensch“ – eine Initiative gegen KI im Kinderbuch. Sowohl Texte als auch Illus sollten weiterhin von Menschenhand gestaltet werden. KI-generierte Texte und Illustrationen sind nichts weiter als seelenloses wiedergekäutes Material, das als Datenschrott das Internet verstopft. (!)
Ritterschlag

Ich stöberte also so durch die Messehalle. Jährlich erscheinen ca. 7000 Kinder- und Jugendbücher auf dem deutschen Markt. Das muss man sich mal vorstellen. Ganz schön viel jedenfalls. Und wer es da nicht schafft, sich zu halten, verschwindet auch schnell wieder von der Bild(erbuch)fläche.

Ich freu mich sehr darüber, dass ich meinem Schreiben – insbesondere dem Schreiben von Lyrik – mehr Raum geben konnte in den letzten zwei Jahren. Sehr nischig – ich weiß. Aber es macht mich sehr glücklich, auch wenn man davon kaum leben kann. Aber der Abdruck meines Gedichst in „Jede Jahreszeit ist schön“ bei Reclam ist mehr wert, als schnöder Mammon. Neulich meinte ein lieber Kollege zu mir – bei Reclam abgedruckt zu sein, käme ja einem Ritterschlag gleich. Ich hab mich sehr darüber gefreut, denn ja, es ist nur ein einziges Gedicht, aber immerhin auf derselben Seite wie Heinrich Heine. Jedenfalls hab ich „mein Buch“ auf der Buchmesse gefunden. Ebenso wie dieBücher von Herder, die ich in diesem Jahr illustriert habe. Wenn du gerne Gedichte liest oder auch gerne welche für Weihnachten verschenken willst, kannst du diesen Gedichtband direkt bei mir erwerben – inklusive Widmung. Dafür geht´s hier entlang >>
Ein Scheck für Ärzte ohne Grenzen

Einen besonderen Umtrunk gab es dann am Donnerstag Abend am Stand von dtv. Viele viele IllustratorInnnen haben sich dort zusammengefunden, um 50 Exemplare von „Das Friedenstier – mit Stift und Flügeln für den Frieden“ zu signieren. Das war witzig. Eine lange Schlage von Menschen, die ein Buch nach dem anderen signierte, um es dann direkt an die oder den nächsten weiterzureichen. Am Ende lauschten wir alle gespannt der Scheckübergabe. Denn die Einnahmen – abzüglich Produktionskosten – wurden komplett an Ärzte ohne Grenzen gespendet. 17000 € kamen da zusammen und die Herausgeberinnen Sabine Kranz, Merle Goll und Friederike Ablang waren mehr als happy. Verdient! So ein tolles Projekt und ich hoffe, es steht bereits bei dir im Regal. Denn die Arbeit von Ärzte zu unterstützen ist in diesen Zeiten das wenigste, was wir tun können. Kaufen kannst du das Buch übrigens hier >>
In bester Gesellschaft

Ich war jedenfalls ständig in bester Gesellschaft, die Buchmesse und die Gespräche mit Lektorinnen und KollegInnen haben mich energetisch aufgeladen und einmal mehr darin bestärkt, dass ich hier genau richtig bin – in der Kreativbranche. Auch, wenn es manchmal gar nicht so einfach ist, sich zu behaupten.
Ich ende diesen Blogpost mit meinem Foto-Highlight 2025. Danke Florence für die wunderbare Begleitung.
Liebe Grüße aus dem Atelier Haas von [Ritterin Heike]



