Über das Bücherschreiben – Interview mit Roberta Bergmann

Roberta Bergmann und ich kennen uns seit Jahren über social media, sind uns aber nie so richtig begegnet, bis wir letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse die Gelegenheit hatten, Aug in Auge das erste Mal miteinander zu sprechen. Einige Male durfte ich zu Gast sein in Robertas Podcast und auf ihrem Blog. Jetzt hat sie ein neues Buch heraus gebracht und ich möchte euch gerne Roberta und ihr kreatives Schaffen ein bisschen näher vorstellen. Außerdem geht es um die spannende Frage wie man eigentlich ein Buch schreibt oder an einen Verlag herantritt.  Das Interview ist noch vor meiner Sommerpause entstanden. Here we go – viel Spaß beim Lesen!

Und immer wieder zurück zu den Wurzeln

Ich schaue auf den Kalender. Da steht jetzt November, und ich frage mich, wohin die Zeit verflogen ist in den letzten Wochen. Auf social media ist es in dieser Zeit etwas ruhiger um das Atelier Haas. Hab gerade nicht so den Kopf für schöne Fotos und große Reden. Freu mich gerade aber sehr an den kleinen Begebenheiten, den guten Momenten mit den Menschen um mich herum. Ich hab viel gearbeitet in der letzten Zeit, war viel unterwegs und hab aber auch immer mal wieder durchgeatmet. Beim Spaziergang am See, in der Sauna oder einfach auf dem Sofa. Obwohl…große Reden habe ich auch geschwungen – kann meinen Mund eben nicht halten. Ich nehm euch heute mal mit durch meinen arbeitsreichen Herbst.

Von Zeit, Stille und Schnecken

Eine Woche voller Schweine und Schnecken liegt hinter mir. Eine Woche voller Mücken und Giraffen auf Papier. Eine Woche voller Gespräche über Stil und Wolken, über Zeit und Langsamkeit und über Stille.

Mit meinen beiden lieben Graphic Recorder Kolleginnen Sabine aus Hannover und Florence aus Frankfurt hatte ich mich bereits letztes Jahr für einen Workshop beim Illustrator Quint Buchholz angemeldet. Der Kurs musste zweimal verschoben werden aufgrund von Corona. Und so kam es, dass wir also nun im Juli in die Akademie nach Kolbermoor aufbrachen, um im Seminar  „Bilder, die Geschichten erzählen“ neue Impulse mit auf den professionellen Weg zu bekommen.

Der Flummi atmet

Scheinbar sind wir mitten im Sommer angekommen. Die Inzidenzen sinken, die Temperaturen steigen und mit ihnen die Möglichkeiten, sich einen schönen Sommer machen zu können.

Ihr fragt euch vielleicht, was die Heike eigentlich so treibt? Ist sie doch die ersten Jahre wie ein Flummi durch die Social-Media-Kanäle gehüpft, mit neuen Ideen, Bildern, Schöpfungen und vielen Reisen durch das Land. Die Jahre 2015 – 2019 gingen rasant vorbei, mit Mut, Übermut und Demut. Die Frau Haas ist gerannt und gesprungen, konnte alles in die Tat umsetzen, was ihr in den Sinn kam und genoss die Freiheit im Tun. Veröffentlichte drei Kartensets, 3 Kalender und 2 Bücher und zog in die Palastheimat – das Atelier direkt an der Isar.

Dann kam Corona, dämpfte die Hektik und die Pläne, tat unbekanntes Terrain auf und forderte ein erneutes aus-der-Komfort-Zone-treten. Das Business wurde also digitalisiert, Workshops sind nun auch im waschatelier online möglich, ebenso die visual brainstormings für die Strategie- und Dialogposter.

Aber seit den Viruswellen und den Lockdowns bin ich gefühlt etwas langsamer unterwegs, rücksichtsvoller mit mir selbst und auch geduldiger. Ich gestatte mir also für 2021 diese Langsamkeit. Es tun sich dadurch auch schöne neue Konzepte und Jobanfragen auf, über die ich mich freue, freue, freue.

Und einmal mehr sieht man plötzlich Wegweiser, die man im schnellen Businessgalopp vielleicht übersehen hätte.

Warum ich das mit euch teile? Weil ich es wichtig finde, darüber zu sprechen, dass es Zeiten gibt, in denen man auf sich achten muss. Zeiten des Durchschnaufens und Atmens. Zeiten, in denen man sich auf die Schulter klopfen sollte für das, was schon geschafft ist. Und Zeiten, in denen Instagram und Co mal schweigen müssen, damit man seine eigene kreative Stimme wieder etwas lauter hören kann.

So sitze ich also (am Montag) in der Hängematte, plane meinen Herbst, freu mich am kühlen Getränk mit Zitrone, am blauen Himmel und am Gedanken auf das Lyrikseminar am Abend.

Ich bin noch da, etwas langsamer als gewohnt. Aber ich bin da und atme mal eben.

Eure Heike aus dem [wa]schatelier

P.S. Meine digitalen Workshops schicke ich schon mal in die Sommerpause. Im Herbst geht es dann hier weiter.

(c) Haas

Bewegung im Stillstand

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Wie im letzten Jahr schon, waren die beiden Monate Januar und Februar eher still im Atelier. Ich hatte etwas mehr Zeit für ehrenamtliches Engagement, meine Papiercollagen  und Momente, in denen ich neue Workshops konzipieren konnte. Aber der Stillstand war immer sehr nah. Nah an meinem Ohr, an meinem Auge, an meiner Wahrnehmung. Und er drückte auch ein bisschen aufs Gemüt. Ich hatte den Eindruck, dass ich seit März letzten Jahres in eine Art Slow Motion geraten war und nur darauf zu warten schien, dass jemand auf „fast forward“ drückt.

Das Gedicht

Gestern flattert mir Post ins Haus, auf die ich schon lange warte. Es ist die Zeitschrift Das Gedicht, herausgegeben von Anton G. Leitner. Es gibt mehrere Gründe, warum ich mich freue:

Erst einmal abonniere ich die Zeitschrift seit letztem Jahr, weil – Ihr wisst es schon – ich Gedichte liebe. Und wer freut sich nicht, wenn das Aboheft im Briefkasten liegt. Rauf aufs Sofa und los geschmökert.

Der zweite Grund ist,